Lesung Mojas Stimmen 22. Juni 2021

Ich bin zu Gast in Kilchberg, wo Ruth Loosli in der Ev.-ref. Kirchgemeinde aus ihrem Roman Mojas Stimmen liest.

Ruth startet mit einem Gedicht „Tanz der Neuronen“, welches in die Thematik einleiten soll.

Anschliessend liest sie drei Passagen aus dem Buch. Die erste, zugleich die Längste des Abends, in der wir die Hauptfiguren des Roman’s kennenlernen. Die 25-jährige Moja, die sich dem Cannabis zugewandt hat, welche die Nacht dem Tag vorzieht und immer mehr in Gleichgültigkeit abrutscht. Sie hört die Stimmen der Toten und der Lebendigen.
Und da ist Paula, Moja’s Mutter die ihr Kind liebt und doch- es ist oft eine gnadenlose Liebe- wie die Autorin selbst betont.

Man spürt, dass die Situation für Paula herausfordernd ist, aber sie scheint auch die Einladung für Reflektion dankbar annehmen zu können. Und so versinkt sie manchmal in Gedanken über die Welt der jungen Menschen heute.  
„War das alles, mein Gott, flüstert Paula. Ist das Spiel schon zu Ende? Wir haben noch nicht mal die Spielregeln richtig verstanden!“

Einmal schreit Paula ihre Tochter in Rage an. Wir wollten dich zur Freiheit erziehen. Du hast die beste Bildung genossen, die sich ein junger Mensch nur wünschen kann. Wir hatten genug Geld! Du konntest nach der Matura deinen Traum von einer Reise nach Südamerika verwirklichen, ein Sozialpraktikum absolvieren und zugleich Spanisch lernen. Du bist zurückgekommen und hast mit deinem Medizinstudium begonnen, hast es abgebrochen. Du hast alle Freiheiten der Welt genossen. Heute werde ich mit dem Vorwurf konfrontiert, dass ich zu nachgiebig gewesen sei, dir keine Grenzen gesetzt hätte nach dem Tod deines Vaters. 

Zwischen den gelesenen Passagen spricht Pfrn. Sibylle Forrer über den Umgang mit psychischen Krankheiten und der damit verbundenen Hilflosigkeit, über bedingungslose Liebe und die Frage, wie der Glaube an Gott dabei herausfordern und helfen kann.

Zur Frage nach Gott sagt Ruth:
„Ich ringe ein wenig mit dem Namen Gott. Gott hat viele Namen und viele Formen. Wenn ich in Not bin, oder das Bedürfnis habe, schliesse ich die Augen und gehe in die Stille. So komme ich vom Verstand ins Herz.“ 

Ruth, die mit klarer und deutlicher Stimme gelesen hat, zieht uns scheinbar spielend leicht in den Sog der Geschichte. Nicht jeder, der gut schreiben kann, kann auch gut vorlesen- Ruth schon (wenn auch sie ein paar wenige Übungsstunden bei einem Stimmcoach genommen hat, wie sie mir nach der Lesung verrät)!

Sie wünscht sich mit dem Buch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten zu können.
Und das hat sie ganz bestimmt schon Jetzt- DANKE!


Info: das Buch ist im Buchhandel für CHF 24.- erhältlich. Ich habe mein Exemplar selbstverständlich noch in Kilchberg erstanden und bis sehr gespannt den Rest der Geschichte zu lesen:)

 

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Kommentare

  • Liebe Karin, deinen schönen Beitrag lese ich erst jetzt ... irgendwie habe ich ihn bis anhin verpasst. Ich danke dir sehr für dein Beschreiben und die Fotos. Herzliche Grüsse, ruth
Diese Antwort wurde gelöscht.